Die hebräischen Imperative – Zechor – erinnere dich und - Al Tischkach – vergesse nie standen beim Marsch des Lebens in Plauen im Mittelpunkt. Diese Worte aus dem Grußwort von Fr. Dr. Ruth
Röcher, Vorsitzende der Jüdische Gemeinde Chemnitz, ermutigen die Gesellschaft die Geschichte des Holocaust nicht aus dem Gedächtnis zu streichen, sondern mit den Erfahrungen der Generationen vor
uns, die Gegenwart und Zukunft bewusst zu gestalten.
Sechzig Teilnehmer erinnerten beim Gedenkmarsch gemeinsam mit Bürgermeister Tobias Kämpf, Historiker Gerd Naumann und Herrn Gurevych an die jüdischen Bürger in Plauen und die Verbrechen des
Holocaust. Auf dem Weg vom Landratsamt zur Adventgemeinde machten wir Halt an den Stolpersteinen der Familie Goldberg und der Familie Herzfeld. Die Stolpersteine erhielten für die Zeit des
Marsches ein Gesicht in Form eines Bildes. Sie zeigen Menschen, die unsere Stadt einst bereicherten. Während des Marsches wurden die Namen der vogtländischen jüdischen Opfer verlesen. Sie sollen
nicht in Vergessenheit geraten.
An der Adventgemeinde wurde die Veranstaltung von der Musikschule Clara Wieck musikalisch begleitet. Ein Vereinsmitglied erzählte ein persönliches Zeugnis von familiärer Schuld des eigenen Opas im Holocaust, der als Plauener Baumeister in der Organisation Todt am Bau der Durchgangsstraße IV in der Ukraine beteiligt war. An dieser Straße kamen zwischen 1942 und 1944 ca. 25000 jüdische Zwangsarbeiter ums Leben. Am Ende sang Herr Gurevych von der jüdischen Gemeinde in Chemnitz ein bewegendes jüdisches Gebet.
Der Veranstalter JfPV e.V. bedankt sich bei allen Beteiligten für die Unterstützung im Kampf gegen den Antisemitismus.
Der Verein Jesus für Plauen und das Vogtland gedenkt diesem Ereignis vor 77 Jahren und damit an die Opfer des Holocaust. Vor dem Gelände der ehemaligen Synagoge an der Ecke Senefelder Str.- Engelstr. und an dem ehemaligen Grundstück der jüdischen Familie Lay in der Pestalozzistraße, auf dem sich ab 1939 das Judenhaus befand, erinnern heute und in den nächsten Tagen Banderolen an den Gedenktafeln an diesen Tag.
April - Da wir in diesem Jahr durch die Coronapandemie starken Einschränkungen unterworfen waren, ist es uns leider nicht möglich gewesen, durch eine öffentliche Veranstaltung dem Holocaustgedenktag Yom Ha Shoah zu gedenken und ein öffentliches Zeichen gegen den Antisemitismus unserer Zeit zu setzen. Es ist erschreckend zu sehen, wie schnell es gehen kann, dass unsere Versammlungsfreiheit eingeschränkt ist und somit die gewohnte Art zu erinnern unmöglich wurde. Gerade deshalb suchten wir nach einer Alternative. Bis zum Yom Ha Shoah am 21.04.2020 wurden in Plauen durch unsere Vereinsmitglieder und Freunde Stolpersteine und einige Gedenktafeln gereinigt sowie Blumen dort abgelegt. Somit war es uns dennoch möglich ein öffentliches Signal zu setzen, um auf diese Weise an den grausamen Tod, die Qual und Vertreibung so vieler Juden zu erinnern und aufzufordern, klar Stellung zu beziehen gegen den neu aufkeimenden Antisemitismus und die Israelfeindlichkeit in unserer Zeit, unseren Familien, in unserem Umfeld und Gemeinden oder auch am Arbeitsplatz.
Freie Presse vom 22.04.2020
März - Informationsveranstaltung zum Todesmarsch aus dem KZ-Außenlager Sonneberg über Saalburg, Mehltheuer, Syrau, Neundorf, Straßberg, Kürbitz, Pirk weiterführend über Klingenthal bis nach Tschechien vom 02.04.1945 bis 07.05.1945
Sprecher: Christine Schmidt, Regionalforscherin sowie Dorothee und Stefan Haas, Marsch des Lebens e.V.
Stimmen dazu im Nachgang:
Sehr geehrte Damen und Herren, anlässlich der heutigen Vorbereitung und Durchführung der Abendveranstaltung im Haus Vogtland danke ich noch einmal sehr herzlich.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Heidan, MdL
Sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte mich herzlich bei Ihnen für die Veranstaltung bedanken. Ich war außerordentlich beeindruckt, insbesondere auch von den aktuellen Bezügen im zweiten Vortrag.
Klaus Jäger, Stadtrat Plauen
Guten Morgen, ich möchte mich noch einmal für Ihre Veranstaltung gestern Nachmittag bedanken, an der ich teilnehmen durfte. Die hohe Teilnehmerzahl zeigt das Interesse an den Geschehnissen von vor 74 Jahren, der sehr kompetente Vortrag von Frau Schmidt hat diese Erinnerung auch sehr lebendig und sensibel vermittelt.
Also auf diesem Wege vielen Dank noch einmal an Sie und den gesamten Verein,
Uwe Trillitzsch, Ortschaftsrat Neundorf
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